Adipositas beim Tier und daraus entstehende Folgen
Der Sommer naht, die Magazine sind voller Diät-Tipps und wir Menschen machen uns bereit für die Sommer-Figur…
Wie schaut es bei unseren Tieren aus? Wird Euer Wauzel gerne mal mit Tischresten gefüttert oder mit vielen Leckerlis belohnt?
Dass Übergewicht nicht gesund ist, ist wohl Jedem bekannt. Doch wie wirkt es sich bei Tieren aus?
Man spricht von beginnender Adipositas bei einem Überschuss des Gewichts von 10% der Lebendmasse, manifeste Adipositas liegt bei 20%.
Folgen sind bereits im Anfangsstadium festzustellen:
10% : Bluthochdruck –> Folgeerkrankungen der Nieren und des Herzens
20%: Diabetes mellitus, Immunkompetenz ist vermindert: Dermatosen (Hauterkrankungen)
40-50%: Magen,-Darmfunktionen sind gestört: Obstipationen, Flatulenz, Ulcera
60-70%: Fruchtbarkeit gestört
80-100%: OP-Risikopatienten, Tumoren, Geburtsstörungen, Störungen des Bewegungsapparates, diagnost. Massnahmen sind beeinträchtigt
Selbstverständlich sind dies nur Richtwerte und nicht bei jedem Tier müssen diese Symptome in der Reihenfolge auftreten.
Bei einem normalgewichtigen Hund sollten die Rippenbögen bei kurzem Fell gut sichtbar sein, bei längerem Fell leicht tastbar (siehe Bild im Kommentarfeld).
Sinnvoll ist es, Buch über das Gewicht des Tieres zu führen, um einen Überblick zu behalten und Erkrankungen schnell erkennen zu können.
„FDH“ („Friss-die-Hälfte“) oder eine „Nulldiät“ sind bei Tieren nicht erfolgversprechend, sollten keinesfalls angewendet werden und sind sogar tierschutzrechtlich relevant. So können bei Katzen oder Ponys bei Futterentzug lebensbedrohliche Schäden der Leber entstehen (Fettmobilisationssyndrom mit Leberverfettung).
Nutzt die Gelegenheit und tut auch Euch etwas Gutes, indem ihr mit Eurem Vierbeiner lange spazieren geht, schwimmen oder Fahrrad fahrt.
Lasst Euch einen Futterplan erstellen, holt Euch Tipps von Eurem Tierheilpraktiker oder Tierarzt (der auf Ernährung spezialisiert ist), sollte Euer Tier zu Übergewicht neigen!
Übrigens: auch Untergewicht ist selbstverständlich nicht gesund und sollte beobachtet werden. Evtl verbirgt sich hierbei eine ernstzunehmende Erkrankung!
Corinna Brzinsky