Blutsaugende Plagegeister im (Spät-) Sommer – die Hirschlausfliege
Aufgrund der Aktualität möchte ich gerne den Beitrag des letzten Jahres hervorheben. In der Regel ist dieser Parasit in den Monaten August-Oktober anzutreffen, einigen Tierbesitzern ist dieser Plagegeist schon die Tage aufgefallen: die 5-7mm grosse Hirschlausfliege (Lipoptena rvi, Familie der Hippoboscidae).
Aussehen:
Hellbraun-schwarzer Körper, außergewöhnlich dicke, krumme Beine. Ca 5-7mm groß. Beim ersten Kontakt sind in der Regel Flügel sichtbar.
Vorkommen:
Im/am Waldgebiet
Wirte:
in der Regel Wildtiere, wie Wildschweine, Rehe, Rentiere, Elche und Voegel – befaellt aber auch gerne Hunde, Pferde und sogar Menschen, sofern die anderen Wirte nicht greifbar sind
Vorgehen des Insekts:
Der Wirt wird angeflogen, sie krallt sich fest, die weiblichen Insekten werfen ihre Flügel ab. Danach wird sich der Weg durch Fell und Haare zur Haut gebannt. Hier erfolgt dann das Festbeissen der Hirschlausfliege. Sie ist sehr schwer abzuziehen und auch danach sollte man schnell sein, da diese sehr flink unterwegs ist
Symptome:
Viele Tiere versuchen sofort das Insekt loszuwerden, indem sich an der Stelle heftigst geschubbert oder geknabbert wird. Der Biss an sich ist oft sehr schmerzhaft. Oft wirkt das Tier auch panisch.
In Folge dessen kann es zu Rötungen, Schwellungen, Pusteln, eitrigen und nässenden Hot Spots, allergischen Reaktionen oder sogar Infektionkrankheiten kommen.
Die Uni Leipzig fand 2004 heraus, dass ueber den Blutweg verschiedene Erreger, wie Bakterien und Einzeller uebertragen werden können. Hierbei sind insbesondere Rickettsien, Borrelien, Bartonellen und Mycoplasmen zu erwähnen, die schwerwiegende Erkrankungen nach sich ziehen können.
Prophylaxe:
Auftragen von Repellenzien -hierbei sollte man aber bedenken, dass das ‚Schwingen mit der Chemiekeule‘ und unsachgemässen Mitteln grosse Nebenwirkungen hervorrufen können, wie zB Entzündungen, allergische Reaktionen oder sogar neurologische Problematiken, wie Epilepsie.
Erster Schritt nach Befall:
Sofortiges Absammeln mit Hilfe eines Flohkammes nach dem Gassigehen ist die erste Massnahme.
Beobachten Sie die Bissstelle. Im Zweifel suchen Sie einen Tierheilpraktiker oder Tierarzt auf, um Infektionsherde einzugrenzen.
Meiden Sie für einen gewissen Zeitraum Waldrandgebiete und Wälder. Oft sind diese kleinen bräunlichen Insekten auch nur in bestimmten Bezirken zu finden.
Gerne kann ich Ihnen hinsichtlich Infektionskrankheiten, Repellenzien und zur Erstversorgung behilflich sein und weitere Informationen geben.
Einen entspannten Wochenstart und herzliche Grüße
Corinna Brzinsky
(Fotos: Wikipedia, Hirschlausfliege und aus eigenem Archiv)